9/07/2006

Schichtverleimtes Holz im bewitterten Außenbereich

Es werden zunehmend schichtverleimte Holzprofile für Holzkonstruktionen verwendet. Im geschützten Innenbereich oder für den Fenster- und Türenbau ist dies durchaus sinnvoll. Dabei müssen die individuellen Anforderungen an die Verleimqualität Beachtung finden. Bei zeitweise erhöhten Anforderungen durch Luftfeuchtigkeit, Kondensat, Temperaturwechsel, Sonneneinstrahlung, etc. muss das Holz und besonders die Leimfuge geschützt werden. Dies ist mit deckenden Anstrichsystemen möglich. Eine dauernde erhöhte Belastung z. B. im ungeschützten Außenbereich mit erheblicher Beaufschlagung mit Niederschlagswasser und direkter Sonneneinstrahlung ist schichtverleimtes Holz in der Regel nicht gewachsen. Hier sollte konstruktives Vollholz Verwendung finden. Insbesondere bei handwerklichen gezimmerten Holzkonstruktionen kann kerngetrenntes Vollholz eine hohe Lebensdauer erreichen, wenn die einschlägigen Handwerksregeln angewendet werden.

Im letzten Herbst wurden historische Holzbrücken in einem Park saniert. Geschädigte Holzteile wurden ausgetauscht, tragende Holzteile teilweise mit Kupfer verblecht, die Fundamente erneuert und die Brücken komplett neu aufgebaut. Leider wurden die Geländerpfosten nicht nach historischem Vorbild, sondern aus schichtverleimten Eichenholz hergestellt. Das Ergebnis ist erschreckend. Sämtliche Leimfugen sind aufgegangen. Die Brücken sind ein Sanierungsfall.

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